Hey Rosetta!: Seeds

Hey Rosetta! sind Kanadas neuester Indie-Export. In ihrer Heimat hat die Band es schon auf Platz sieben der Charts geschafft, jetzt will sie auch in Europa gleichziehen. Das neue und zugleich auch zweite Studioalbum „Seeds“ soll dabei helfen. Die 14 neuen Songs vereinen oppulente Arrangements mit eingängigen Melodien und klassischem Indierock. Kein Wunder, dass dabei immer wieder Vergleiche mit Coldplay, Arcade Fire oder Jeff Buckley fallen.

Hey Rosetta! treten mit ihrer Musik in Fußstapfen, die kaum größer sein könnten. Und doch scheinen sie sich dabei nicht zwanghaft an großen Idolen abzuarbeiten oder verkrampft auf bestehende Strukturen zu setzen. Die Band um Sänger und Frontmann Tim Baker versucht ihren Songs einen eigenen Stempel aufzudrücken. Auch wenn das bei den eben genannten Fußstapfen antürlich schwierig ist, schlagen sich die Kanadier auf „Seeds“ wacker.

Angst vor vertrackten Strukturen, überbordenden Arrangements mit Streichern, Bläsern und allem, was die Musiklandschaft sonst noch so hergibt, haben Hey Rosetta! genau so wenig wie vor Songs, die die magische Radiogrenze von drei Minuten überschreiten. „New Sum“, „Seeds“ oder „Bandages“ leben von der markanten Stimme Tim Bakers sowie der eingängigen Melodieführung. Die letzten drei Songs „Young glass“, „Welcome“ und „Seventeen“ entfalten rein akustisch eine so große Strahlkraft, dass man zu hoffen wagt, Hey Rosetta! werden sich zukünftig mehr auf dieses puristischere Feld begeben.

Fazit: „Seeds“ lässt die klassichen Indierock-Ideale mit erfrischenden und zugleich inoovativ-durchdachten Elementen verschmelzen. Hey Rosetta muten dem Zuhörer teils etwas zu viele Strukturen innerhalb eines Songs zu. Verteilt auf eigene Songs würden diese eine ganz andere Kraft enfalten können. Aber vielleicht ist der akustische Bandausflug ja sowieso schon der erste Ausblick auf die Zukunft…


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