Die Happy: Everlove

Die Happy_Everlove_500Seit mehr als 20 Jahre stehen sie gemeinsam auf der Bühne: Die Happy veröffentlichen mit „Everlove“ jetzt ihr achtes Studioalbum. Die 13 neue Tracks bieten wenig Überraschungs-Potential, führen aber fort, was die Band   seit jeher auszeichnet: Solide Rockmusik mit Pop-Einschlag und Ohrwurm-Charakter. Nicht zu überhören: Frontfrau Marta Jandová ist im vergangenen Jahr Mama geworden und daher ist auch die Liebe zu Töchterchen Marie das bestimmende Thema auf der neuen Platte. Im Vergleich zum Vorgänger „Red Box“ geht es daher auf „Everlove“ auch überwiegend seichter zu.

Seit 2010 ist Die Happy bei dem Indie-Label  F.a.M.E. Artist Recordings unter Vertrag und daher bei der Finanzierung der Studio-Platten nicht mehr mit einem allzu üppigen Budget bedacht. Das war auch einer Hauptgründe, um die Fans um Unterstützung zu bitten. Der Erfolg ihrer Crowdfounding-Kampagne bei Pledge hat die Bandmitglieder allerdings selbst überwältigt. „Keiner von uns hat damit gerechnet, dass die Aktion so durch die Decke geht“, sagt Gitarrist und Gründungsmitglied Thorsten Mewes im Wattepusten-Interview.

„Massive Drums, fette Gitarren, ein treibender Bass und Martas unverwechselbare Art, ihre Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen in wundervolle Texte zu verpacken“ sind die Bestandteile von „Everlove“.  Dominiert und nach vorne getragen wird die Platte von Marta Jandová Stimmgewalt. Ob in ruhigen, fast schon balladesken Momenten („Time is a healer“ oder „Empty“) oder aber zu gewohnt harten Klängen („Miracle Rising“, „Hypnotized“ oder „Too fast“) ist sie die Säule, auf die sich alle Songs stützen.

„I could die happy“ ist für mich dabei einer der klaren Favoriten des neuen Albums. Die perfekte Symbiose aus Rocksong mit Pop-Einschlag und verdammt eingängigem Refrain. Weitere Highlights bilden „Winner at war“, „Hypnotized“ und „With or without you“. Eher schwach fallen dagegen der Titel-Track „Everlove“, „Empty“ und „Hang on“ aus, die teilweise stark in die äußerst beliebige Pop-Schiene abdriften, die Marta Jandová zwar durchaus steht, aber im Gesamt-Konzept der Band irgendwie leicht fehl platziert wirkt.

Fazit: An manchen Stellen klingt „Everlove“ ungewollt retro und ein wenig in die Jahre gekommen. Der ein oder andere Effekt auf Gesang oder Gitarren hätte in der gewählten Konsequenz nicht sein müssen. Trotzdem steht eines fest: Die Happy verstehen ihr Handwerk und liefern den Fans, was sie gewohnt sind und hören möchten. Das mag manch Einem langweilig erscheinen, manch Anderen erfreuen. In jedem Fall aber veröffentlichen Die Happy mit „Everlove“ ein Album, das im direkten Vergleich zu dem Vorgänger Red Box eine große Portion mehr Pop abbekommt und einen ganzen Gang runter schaltet.

Offiziell erscheint „Everlove“ von Die Happy am 28. Februar.

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