Unter seinem alter Ego „Bates“ hat sich Norman Sinn seit vielen Jahren einen Namen gemacht. Jetzt zeigt er unter seinem bürgerlichen Namen, dass der Sprechgesang nicht seine einzige große Liebe ist. Auf dem Album „Was macht Sinn“ erfindet sich der 32-Jährige neu und wählt dazu Anleihen aus Singer-/Songwriter, Funk, Pop und Soul.
Norman Sinn gehört zum engen Kreis des Erfurter Zughafens und war lange Co-Vocalist für Clueso. Möglicher Weise hat dessen Wandlung vom Rap zum Songwriter-Pop auch seine musikalische Neuausrichtung mit beeinflusst. Die zwölf Songs auf „Was macht Sinn“ gewähren erstmals einen schonungslosen Einblick hinter die Fassade von „Bates“ und zeigen einen durchaus versierten und groovenden Sänger Norman Sinn.
„Die Welt ist klein für Leute, die sich bewegen“ singt Norman Sinn auf „So viel zu tun“. Was als groovige Funk-Nummer mit einer Mischung aus Sprechgesang und Hooks beginnt, schaukelt sich bis zu einem ausufernden Piano-Solo hoch und endet als launiges Instrumental im Nirgendwo. Songs wie „Planlos“, „Auf dem Dach“ oder auch die Single „König“ haben eines gemeinsam: Eingängige Melodien, tanzbare Beats und intelligente, aus dem Leben gegriffene Texte. Aber daneben gibt es auf „Was macht Sinn“ auch nachdenkliche Töne. „Gut drauf“, „Was dir fehlt“ mit Unerstützung von Clueso und auch „Staub“ knüpfen an Klassiker des Singer-/Songwriter-Tums an. Und auch diese Facette steht Norman Sinn nicht schlecht. Seine unterschiedlichen Gesichter vereint er am ehesten in „Nicht derselbe“. Während die Strophe in gewohnt kultivierter Sprechgesang-Manier vor sich hin rennt, gleicht der Refrain einer eingängigen Pop-Hook.
Fazit: Norman Sinn legt mit „Was macht Sinn“ ein stimmiges Pop-Album vor. Wer Clueso, Pohlmann oder Max Herre mag, wird vermutlich auch diese Platte lieben. Wer keine eingängigen Melodien und wiederkehrende Motive mag, der sollte von der Platte die Finger lassen. Alle anderen aber werden zumindest den ein oder anderen Song nicht so schnell wieder aus ihrem Kopf bekommen.
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