Scott Matthew: Gallantry’s favorite son

Scott Matthew zählt in Deutschland nicht gerade zu den bekanntesten Singer-Songwritern. Völlig zu unrecht, denn der gebürtige Australier hat mit „Gallantry’s favorite son“  jetzt ein wirklich bestechendes Album vorgelegt. Die 12 Songs haben vor allem eines: Gefühl. Selten transportiert eine Stimme so viel und selten sind derart minimalistische Arrangements so stimmig!

Bereits die ersten Takte von „Black Bird“ schaffen diese besondere Atmospähre, die irgendwo zwischen Melancholie, Sehnsucht und Leid zu schweben scheint. Scott Matthew zeigt sich dem Hörer nackt, zeigt sein Innerstes. Er lässt ihn teilhaben an seinen selbst erlebten Tragödien. Transportiert Trennungsschmerz, Liebe und Einsamkeit derartig intensiv durch seine Stimme, dass es einem zunächst fast den Atem raubt.

Ob er in „True sting“ in ergreifender Mehrstimmigkeit und untermalt von Harfenklängen seinem Verflossenen ein „Goodbye“ hinterherhaucht, in „Buried alive“ von einem murmelnden Geisterchor begleitet verzeifelt versucht eine alte Liebe zu Grabe zu tragen oder in „Sinking“ Einsamkeit und Verzweiflung in Worte fasst. Scott Matthew ist ein Meister der melancholisch ergreifenden Melodien und kann seine Stimme perfekt einsetzen. Die Arrangements hauptsächlich mit Gitarre, Klavier und Streichern, untermalen diese Stimmungen detailgetreu. Unterstützt wird dieses runde Bild durch den Produzenten Mike Skinner.

Glücklicher Weise gibt es auf „Gallantry’s favorite son“ aber auch noch eine zweite Seite von Scott Matthew. Und die ist ungewohnt lebensbejahend und positiv gefärbt. So pfeift es in „Felicity“ heiter aus dem Off und „The wonder of love“ kommt so unbeschwert, verspielt und leicht daher wie ein Anflug erster Verliebtheit, dass man sich kaum noch ein Grinsen verkneifen kann.

Insgesamt besticht „Gallantry’s favorite son“ neben Scott Matthews Stimme vor allem durch eine erstklassige Produktion und absolut stimmige Arrangements! Ein wirklich erstklassiges Singer-Songwriter Album!


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*