Sister Dew: Porcelain & Concrete

Im Ruhrpott sind Sister Dew seit Jahren eine feste Größe. Gemeinsam mit den Kolleginnen von Pristine hat die ehemalige Girl-Band die männerlastige Szene gehörig aufgemischt. Vor vier Jahren haben sie sich männliche Verstärkung hinters Drumset geholt. Und jetzt starten die Geschwister um Frontfrau Olga Polasik wieder richtig durch. Mit „Porcelain & Concrete“ legt die Band jetzt einen neuen Longplayer vor.

Sechs neue Songs und zwei bereits veröffentlichte Lieder enthält die aktuelle Sister Dew Scheibe. Ganz so weit entfernen sich Sister Dew nicht von ihrer bekannten rockigen Linie, bandeln jedoch hier und da mit elektronischen Sounds an.

Die ersten Takte von „War is on“ starten vielversprechend und verbinden gekonnt druckvollen Rock mit elektronischen Klangausflügen um anschließend auf tanzbaren Ska umzuschwenken. „Lost between the days“ und „Porcelain Snow“ bilden die Ruhepole der Platte. Letzterer Song ist das eigentliche Juwel auf „Porcelain & Concrete“. Hier gehen Sister Dew neue Wege, lassen sich auf eine zunächst balladeske Grundstimmung ein und steigern diese schließlich gewohnt druckvoll. Eine fette Basslinie untermalt die vokalen Ausflüge in Richtung Pop. Und auch hier tauchen wieder Elektro-Frickelein auf, die sich aber gut ins Gesamtbild einfügen.

Es ist vor allem die starke Stimme von Olga Polasik, die Sister Dew musikalisch aus der breiten Masse hervorhebt. Das zeigt sich auch auf „Porcelain & Concrete“. Tracks wie „War is on“ oder „Wreck me“ profitieren vor allem vom Gesang. Instrumental gesehen spielt „Porcelain & Concrete“ dagegen nicht in der gleichen Liga. Hier und da schleppt das Tempo und das Zusammenspiel von Saiteninstrumenten und Drums ist nicht wirklich harmonisch. Wer die Geschwister schon einmal live erleben durfte weiß, wie druckvoll und ekstatisch sie auf der Bühne agieren. Der Produktion fehlt dieser gewisse Drive, den man von den Konzerten gewohnt ist, leider.

Fazit: Sister Dews „Porcelain & Comcrete“ ist kein Meisterwerk, knüpft jedoch nahtlos an den gewohnt soliden (Indie)Rock der Vorgänger an. Die beiden Bonus-Tracks „Out of reach“ und „Great Choice“ bereichern die Scheibe durchaus. Veröffentlicht wird „Porcelain & Concrete“ übrigens am 30. April 2011. Passend dazu gibt es im Essener Grend um 21 Uhr eine Release-Show.


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