Flo Mega: Die wirklich wahren Dinge

Seit der Veröffentlichung seiner EP „Filmriss“ sind einige Monate vergangen. In dieser Zeit ist Flo Mega vom heißen Geheimtipp zum gefeierten Zweitplatzierten des Bundesvision Song Contests bei Stefan Raab avaniert. Kein Wunder also, dass sein Album „Die wirklich wahren Dinge“ hierzulande richtig durchstartet. Auch wenn die zwölf Songs, die durch seine EP geschürten Erwartungen, nicht gänzlich erfüllen können.

„Im Soul ist das, was du singst, unmittelbar, direkt aus der Seele. So, wie du es fühlst, so machst du es. Soul ist ehrlich. Das ist Soul,“ sagt Flo Mega. Diese Maxime hat er sich selbst schwer zu Herzen genommen. Denn wenn es Eines gibt, was ihn und seine Musik auszeichnet, dann ist es Emotion. Selten haben Funk und Soul auf deutsch so viel Feuer entfacht, so viel Seele besessen. Und das liegt vor allem daran, dass der Bremer hörbar Gefühl in seine Stimme legt.

Was Jan Delay wohl als erster deutschsprachiger Künstler versucht hat, setzt Flo Mega in Perfektion fort. Seine Songs klingen erdiger, fetter und weniger perfekt als die Tunes aus Hamburg. Nicht zuletzt hat er das einer erstklassigen Produktion sowie seiner brillianten Band The Ruffcats zu verdanken. Garniert wird dieser Sound von seiner markanten Stimme, die zwischen James Brown, Joe Cocker und Janis Joplin pendelt. Selbst ein Hauch von Lispeln kann diese beeindruckende Leistung nicht schmälern.

„Die wirklich wahren Dinge“ bietet zwölf Songs, die ordentlich Feuer besitzen. Auch wenn die Single und Ballade „Zurück“ einer der stärksten Tracks der Platte ist, geht es daneben meist schneller zur Sache. Tracks wie „DDR“, „Die wirklich wahren Dinge im Leben“ oder „Durchgemacht“ leben von präzisen Bläsersätzen, treibenden Drums und einer ordentlichen Portion Soul. Textlich hört man bei Flo Mega den Rap-Hintergrund klar heraus. Intelligente, dichte Geschichten erzählt der Bremer mit Humor und verliert dabei trotzdem nie die Melodie aus den Augen.

Fazit: „Die wirklich wahren Dinge“ ist eine groovende Platte, die US-Sound und deutsche Sprache gekonnt vereint. Auch wenn mir persönlich die beiden EP-Tracks „Filmriss“ und „Halbmond“ noch einen Tick besser gefallen haben, hat Flo Mega ein wirklich beachtenswertes Debüt hingelegt. Live ist der Bremer mit den Ruffcats mit Sicherheit eine Bombe!


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