Y’akoto: Babyblues

Sie ist erst 23 und ihr Album „Babyblues“ (VÖ am 30.03.2012) wird trotzdem schon im Vorfeld als eines der interessantesen Debüts des Jahres gehandelt. Doch Y’akoto scheint sich darum wenig zu scheren. „Ich bin glaube ich eine Musikerin, die sich einen Scheißdreck darum kümmert, wie oft das jetzt verkauft wird“, hat die Afro-Hanseatin im Interview verraten. Diese Liebe zur Musik und auch das Desinteresse an Kommerz hört man auf ihrem ersten Longplayer deutlich heraus.

Y’akoto selbst wählt zur Beschreibung Ihrer Musik Überbegriffe wie Folk Music oder Soul-Seeking-Music. Und doch legt die Tochter eines Ghanaers und einer Deutschen weit mehr in ihre Musik, als diese Genre-Klassifizierung vermuten lassen. „Mein Album ist nur, was ich auch bin. Also sehr facettenreich. Vielleicht sogar ein bisschen launisch. Es geht von einer Stimmung zur nächsten und von einer Geschichte zur nächsten“, erklärt Y’akoto. Und genau dieser Faccetenreichtum zeichnet ihre Songs auch aus.

Wer die EP „Tamba“ besitzt, wird eventuell ein wenig enttäuscht sein, denn „Babyblues“ enthält neben jenen vier bereits veröffentlichten Songs „nur“ fünf weitere Lieder. Doch Qualität geht hier vor Quantität. Mocky, Haze und KAHEDI (Max Herre, Samon Kawamura und Roberto Di Gioia) haben die Produktion der Songs übernommen und dabei hervorragende Arbeit geleistet. Mal hört man dabei vor allem Y’akotos afrikanischen Wurzeln heraus wie in „Good Better Rest“ oder „Moving“, dann wieder überwiegt eingängiger Soulpop wie in „Talk to me“  und in Songs wie „What makes you strong“ oder „Babyblues“ kehrt sie ihr Innerstes nach außen.

Wandlungsfähig und rastlos sind definitiv zwei Worte, die Y’akotos musikalischen Output treffend beschreiben. Ihre Stimme klingt mal nach Nina Simone, nach Erykah Badu, Inga Rumpf oder auch Amy Winehouse und bleibt trotzdem unabhängig von eben diesen Klassifizierungen. Denn Y’akoto besitzt etwas, das all ihre unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten vereint und zu einem stimmigen Ganzen verschmelzen lässt: Persönlichkeit.

PS: Mit ihrem Album geht Y’akoto im Mai auf Tour. Ich kann dieses Live-Erlebnis wärmstens empfehlen. Daher findet ihr hier alle Termine.


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