Joy Denalane: Maureen

Lange mussten sich ihre Fans gedulden, doch jetzt ist es soweit: Joy Denalane meldet sich mit ihrem neuen Album „Maureen“ zurück. Betitelt nach ihrem zweiten Vornamen, ist die Platte ihre bislang persönlichste und führt die Berlinerin zugleich musikalisch wie privat zu ihren Wurzeln zurück.

Fünf Jahre sind seit Joy Denalanes letzten Album „Born & Raised“ vergangen. Eine lange Zeit im schnellebigen Musikbusiness. Doch wer die zwölf neuen Lieder der Berlinerin hört weiß, dass sie diese Zeit gut genutzt hat. „Ich habe in den letzten Jahren viele Erfahrungen gemacht, teilweise sehr schmerzhafte, und mich darüber auch noch einmal anders kennengelernt. Eigentlich habe ich sogar eine ganze Reise gemacht. Und am Ende bin ich dorthin zurückgekehrt, wo ich hingehöre: musikalisch und privat“, sagt Joy Denalane über ihre Entwicklung.

Musikalisch kombiniert sie ihren Mix aus modernem und klassischem Soul endlich wieder mit deutschen Texten und beweist einmal mehr, wie grandios das klingen kann. Privat hat sie eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter sich. Denn nach der Scheidung von Max Herre sind die beiden inzwischen wieder glücklich vereint. Kein Wunder also, dass „Maureen“ vor allem ein Liebes-Album ist.

Erstmals zeigt sich Joy Denalane in ihren Songs nicht nur als Beobachterin, sondern gibt ihre persönlichen Episoden und Erkenntnisse preis. Die Songs reichen von emotionalen Liebesliedern bis zu hymnischen Hits und nehmen den Hörer auf eine emotionale Reise mit. Düstere Trennungszeiten werden auf dem anklagenden „Du allein“, dem bitter zweifelnden „Frei“ oder dem düster marschierenden „Nie wieder, nie mehr“ verarbeitet. Dem gegenüber stehen die hoffnungsvolle Ballade „Der Tag ist nah“, die verträumte und zugleich leidenschaftliche Liebeserklärung „Bin und bleib dein“ sowie das hoffnungsvolle „Lass es Liebe sein“. Daneben gibt es auch die Joy Denalane, die man bereits kennt: stark, zielstrebig und optimistisch. Das hört man vor allem auf der straighten Funk/Soul-Nummer „Niemand (was wir nicht tun)“ sowie der emanzipierten Ladies-Hymne „Rosen“.

Fazit: „Maureen“ ist ein erstklassiges Soulalbum auf der Höhe der Zeit. Joy Denalane zeigt sich zugleich verletzlich und stark und führt eindrucksvoll fort, wofür sie mit „Mamani“ den Grundstein gelegt hat. Selten haben deutsche Texte so gegroovt!

Das Album erscheint am 20. Mai 2011. Wer bis dahin nicht warten kann, sollte sich die verbleibende Zeit mit den wirklich sehenswerten Studio Sessions, die auf tape.tv veröffentlicht wurden, vertreiben: „Niemand (was wir nicht tun)“, „Der Tag ist nah“, „Bin und bleib dein“ und „Frei“ sind teilweise noch mitreißender als die Album-Versionen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Joy Denalane: Maureen“

  1. […] sie glücklicher Weise doch den Versuch gewagt, die Songs ins Deutsche zu übersetzen. Wie schon hier erwähnt, ist dabei ein durchaus hörenswertes Album heraus gekommen. In der Schublade […]

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